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Herbst ist Quittenzeit

Bei Herbstspaziergängen kann man nicht nur prall gefüllte Apfel- und Birnenbäume bewundern. Nein – auch Quittenbäume zieren hierzulande häufig die Felder. Das intensiv gelbe Steinobst teilt sich nicht nur die Erntezeit mit anderem Herbstobst, sondern ist auch geschmacklich mit Äpfeln und Birnen zu vergleichen. Trotzdem ist das heimische Obst häufig nicht so bekannt wie die Allzeitfavoriten Äpfel und Birnen, weshalb wir ihm heute eine Bühne bereiten wollen. Neben interessanten Infos und Fakten findest du bei uns natürlich noch ein Rezept für ein köstliches Quittengelée.

Quitten: Die spannendsten Fakten auf einen Blick

  1. Quitten wurden bereits vor 6000 Jahren von den Babyloniern kultiviert. Auch heute gibt es rund um die Region des früheren Babyloniens (Irak/Iran) die meisten Quittensorten. Jedoch sind Quitten auch in Deutschland schon lange Zeit heimisch.
  2. Vorsicht: Frisch geerntete Quitten sind nicht wirklich appetitlich, denn roh sind sie hart und bitter. Daher solltest du sie lieber gekocht und verarbeitet genießen.
  3. Vitamin C-Bombe! Mit einer großen Menge des wichtigen Vitamins wissen Quitten zu überzeugen und fördern damit den Aufbau des Bindegewebes sowie gesunde Knochen und Zähne.
  4. Lieblinge der Heilkunde. Neben Vitamin C tragen Quitten viel Kalium, Zink, Natrium, Eisen und Folsäure in sich. Mit diesen wichtigen Nährstoffen und Spurenelementen wundert man sich nicht, dass Quitten schon lange Zeit zur Wunderwaffe der Heilkunde gehören.
  5. Quitten werden in Apfelquitten und Birnenquitten unterteilt. Die Bezeichnung stammt von der jeweils ähnlichen Form, wobei Apfelquitten logischerweise runder sind und Birnenquitten etwas länglicher hin zum Stiel werden.

Quittengelée: Ein Grundrezept für dich!

Quittengelée kann man nicht nur wunderbar auf einem Brot essen, sondern auch zahlreiche Rezepte damit verfeinern. Hier haben wir unser Lieblingsrezept für dich:

Was du brauchst?

  • 1,5 kg Quitten
  • 1300 ml Wasser
  • 500 g Zucker (oder 400 g Gelierzucker)
  • Zitronensaft einer Zitrone
  • 1 Zimtstange

Wie du’s machst?

  1. Reibe zuerst den Flaum der Quitten mit einem Tuch ab und bürste sie dann unter laufendem Wasser sauber.
  2. Jetzt schneidest du die Quitten mit einem Messer in kleine Stücke und kannst sowohl die Schale als auch das Kerngehäuse dranlassen, da uns das enthaltene Pektin beim Gelieren von großer Hilfe sein wird.
  3. Gib nun die Quitten in einen Topf mit Wasser, sodass sie vollständig davon bedeckt sind. Für den Geschmack kannst du dazu noch Zitronensaft und die Zimtstange geben, um das Aroma harmonisch abzurunden. Koche die Quitten nun auf niedriger Stufe für 20 – 30 Minuten und lasse sie dann bedeckt für mindestens 3 Stunden oder länger stehen, sodass sie genug Zeit zum Gelieren haben.
  4. Nach der Zeit kannst du den Topfinhalt durch ein grobes Sieb fließen lassen und das Quittenmus im Sieb zum Beispiel als Brotaufstrich verwenden. Die feinere, abgesiebte Menge filterst du nun nochmals mithilfe eines Geschirrtuchs, sodass die Quittenmenge wirklich ohne größere Stücke zurückbleibt. Das kann einige Zeit dauern, bis auch wirklich der letzte Quittensaft gefiltert wurde.
  5. Als nächstes kannst du nun den Quittensaft in einem Topf mit dem Zucker und etwas Zitronensaft nochmal für knapp 5 Minuten aufkochen und dabei immer regelmäßig umrühren.
  6. Stelle nun den Topf vom Herd und gib eine kleine Portion auf einen Telle. Stelle diesen in den Kühlschrank und warte ein wenig ab, bis das Gelée geliert ist.
  7. Wenn das passiert ist, kannst du das restliche Quittengelée in heiß ausgespülte Einmachgläser füllen. Um zu vermeiden, dass die Gläser platzen, kannst du die Spüle mit heißem Wasser füllen und die Gläser dort hineinstellen. Verschließe die Gläser, stelle sie auf ein Geschirrtuch und decke sie auch nochmals mit einem ab, bis sie vollkommen erkaltet sind. Tipp: Wenn die Gelierprobe noch nicht erfolgreich ist, kannst du das Quittengelée nochmal stark mit extra Gelierzucker aufkochen und die Probe danach wiederholen. Nun sollte es funktionieren!

Tipp: Wenn die Gelierprobe noch nicht erfolgreich ist, kannst du das Quittengelée nochmal stark mit extra Gelierzucker aufkochen und die Probe danach wiederholen. Nun sollte es funktionieren!

Neben dem bekannten Quittengelée kannst du aus dem Steinobst natürlich auch weitere Leckereien wie Quittenmarmelade, Quittenbrot und Quittenkompott machen.

Tipps für Hobbygärtner

Wenn du überlegst, einen eigenen Quittenbaum zu kaufen, gibt es natürlich einige Dinge, auf die du achten kannst.

Die Ernte

Hier spielt der perfekte Zeitpunkt, wie bei vielen anderen Obstsorten auch, die entscheidende Rolle. Quitten reifen zwar erst im Oktober, du musst sie jedoch unbedingt vor dem ersten Frost ernten. Hier solltest du also deine Quitten und das Thermometer sehr gut im Blick haben. Im Zweifel solltest du sie eher zu früh ernten, als dass sie Frost abbekommen, denn sie können auch geerntet noch etwas nachreifen. Reife Quitten erkennst du an ihrer satten Farbgebung und daran, dass sie ihren Flaum verlieren.

Die Lagerung

Wenn du die Quitten erntest, wenn sie noch nicht ganz reif sind, kannst du sie an einem kühlen Ort, wie dem Keller oder der Garage, noch für einige Woche nachreifen lassen. Wenn die Quitten reif geerntet werden, ist es am besten, wenn du sie gleich weiterverarbeitest. Achte darauf, dass du die Quitten nicht in der Nähe von anderem Obst lagerst, da sie durch die intensiven Aromastoffe die anderen Früchte verderben könnten.

Oder doch lieber Quitten kaufen?

Natürlich hat nicht jeder die Option, seine eigenen Quitten anzubauen und selbstverständlich gibt es auch dafür andere Lösungen: Du kannst Quitten auch auf dem Markt oder mit etwas Glück im Supermarkt kaufen. Auch hier gilt: Sonnengelbe Früchte mit wenig Flaum sind die reifsten.

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