Ein Waldspaziergang im Frühling wird zum Fest für die Sinne: Die Sonne scheint, Blumen blühen, und der Duft von Knoblauch liegt in der Luft. Dann ist es endlich wieder Zeit, frischen Bärlauch zu sammeln. Werde zum Bärlauch-Experte und erfahre, wie du ihn erkennst sowie hilfreiche Tipps zum Weiterverarbeiten.
Bärlauch Saison, Fundorte & Tipps für die Ernte
Die Bärlauch-Erntezeit beginnt! Zwischen März und Mai locken schattige, feuchte Wälder mit dem Duft des Wildkrauts. Oft sind sie an Bächen und Schluchten zu finden. Die genaue Zeit hängt vom Wetter und der Region ab. Sobald die Temperaturen steigen und der Boden auftaut, sprießen die ersten Blätter.
Tipps für die Bärlauch-Ernte:
- Ernte vor der Blüte: Die Blätter sind vor der Blüte am aromatischsten. Nach der Blüte verlieren sie an Geschmack und werden zäh.
- Frische testen: Die Blätter sollten weder gelblich verfärbt sein noch schlaff wirken. Ganz frisch sehen die Blätter grün und saftig aus und fühlen sich fest an. Bärlauch solltest du am besten immer direkt nach der Ernte verwerten, sonst wird er sehr schnell welk und verfärbt sich.
- Bärlauch richtig pflücken: Reiße die Pflanzen nicht aus, sondern schneide die Blätter mit einem Messer oder einer Schere knapp über dem Boden ab. So vermeidest du auch, dass du Blätter erwischt, welche nicht zum Verzehr geeignet sind.
- Nicht zu viel ernten: Nimm nur so viel mit, wie du tatsächlich benötigst.
- Naturschutz beachten: Informiere dich über die Naturschutzbestimmungen in deiner Region.
Vorsicht Verwechslungsgefahr: So erkennst du Bärlauch!
Das Wildkraut kann leicht mit giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen verwechselt werden. Informiere dich gut und achte auf folgende Unterschiede von Bärlauch und dessen giftigen Doppelgänger:
Merkmal |
Bärlauch |
Maiglöckchen |
Herbstzeitlose |
Blätter |
Oval mit Stiel, matte Rückseite |
Breite ovale Blätter, glänzend |
Länglich oval, glänzende Rückseite |
Duft |
Knoblauch |
Kein Knoblauchduft |
Kein Knoblauchduft |
Blüten |
Sternenförmig, weiß |
Glockenförmig, klein, weiß |
Lilafarbig |
Wuchsform |
Einzeln |
Paarweise |
Rosettenartig |
Stiel |
Vorhanden |
Vorhanden |
Nicht vorhanden |
Standort |
Eher im Wald |
Eher im Wald |
Eher auf Wiesen |
Tipp: Wenn du Schwierigkeiten hast, Bärlauch zu erkennen, kaufe ihn im Zweifel lieber oder baue ihn im eigenen Garten an. Er benötigt einen humusreichen Boden und einen schattigen, feuchten Platz. Bedenke jedoch, dass er sich stark ausbreiten kann.
Bärlauch richtig verarbeiten
Bärlauch, dessen Name von Bären nach dem Winterschlaf inspiriert sein soll, ist ein Kraftpaket: Reich an Vitaminen und Mineralstoffen, wirkt er entzündungshemmend stärkt die Immunabwehr und fördert die Verdauung. Jetzt stellt sich nur noch die Frage: Wie zaubern wir daraus ein köstliches Gericht?
Bärlauch vorbereiten
- Waschen: Bärlauch sollte vor der Zubereitung gründlich gewaschen werden, um Sand und Erde zu entfernen. Am besten legst du alle Blätter in eine Schüssel mit kaltem Wasser und wäscht sie dort.
- Trockenen: Tupfe sie sanft mit einem Küchentuch trocken oder verwende eine Salatschleuder.
- Schneiden: Bärlauch kann mit einem Messer oder einer Schere geschnitten werden. Verwende am besten ein scharfes Messer, um die Blätter nicht zu zerquetschen. Entferne welke stellen und schneide die harten Stiele ab. Je nach Rezept sollten die Blätter fein geschnitten oder grob gehackt werden.
Verschiedene Zubereitungsmethoden
- Roh: Bärlauch schmeckt hervorragend roh in Salaten, Dips, Kräuterbutter oder als Pesto. So bleiben auch alle wertvollen Nährstoffe erhalten.
- Bärlauch im Topf: Kurz gedünstet behält er größtenteils sein Aroma und seine Farbe. Achte darauf ihn nicht zu lange und zu heiß zu dünsten, da er sonst sein Aroma sowie seine Nährstoffe verliert.
- Blanchieren: Gebe den Bärlauch in kochendes Wasser mit Salz und koche ihn für 1-2 Minuten. Anschließens schrecke ihn sofort in Eiswasser ab, um den Garprozess zu stoppen. Tropfe ihn gut ab, um überschüssiges Wasser zu entfernen.
- In Suppen und Saucen: Das Kraut kann Suppen und Saucen eine würzige Note verleihen. Füge es kurz vor dem Servieren hinzu.
- Als Füllung: Bärlauch eignet sich gut als Füllung für Teigtaschen, Knödel oder Omeletts.
- In Öl eingelegt: Bärlauchöl ist eine tolle Möglichkeit, das Aroma des Wildkrauts zu konservieren und zum Würzen von Speisen zu verwenden.
Übrigens: Obwohl Bärlauch einen knoblauchartigen Geschmack hat, brauchst du dich nach dem Verzehr vor einer typischen Knoblauchfahne nicht zu fürchten!
Tipps für den optimalen Geschmack
- Nicht zu viel verwenden: Bärlauch hat ein intensives Aroma, vor allem wenn er roh ist. Beginne mit einer kleinen Menge und taste dich langsam heran.
- Nicht zu heiß: Wenn er in warmen Gerichten zum Einsatz kommt, dann solltest du immer darauf achten, ihn so kurz wie möglich zu erhitzen, sonst kann er sein Aroma sowie Nährstoffe verlieren!
- Mit anderen Kräutern kombinieren: Bärlauch harmoniert gut mit anderen Kräutern wie Petersilie, Schnittlauch oder Kerbel.
- Säure hinzufügen: Ein Spritzer Zitronensaft oder Essig kann den Geschmack hervorheben.
- Salz sparsam verwenden: Bärlauch enthält bereits natürliche Sulfide, die einen leicht salzigen Geschmack haben.
Bärlauch konservieren: lagern & einfrieren
Zum Trocknen als Konservierungsmethode ist das Wildkraut leider nicht gut geeignet, denn dabei verliert es zu viel von seinem typischen Aroma. Aber keine Sorge, es gibt andere Wege, um Bärlauch länger haltbar zu machen und auch außerhalb der Saison zu genießen:
- Kühlschrank: Um Bärlauch im Kühlschrank möglichst lange frisch zu halten, wickle ihn in ein feuchtes Küchentuch und lege ihn in das Gemüsefach. So hält er sich bis zu 2-3 Tage.
- Bärlauch einfrieren: Entferne die Stielenden von den Blättern, wasche sie sanft und trockne sie vorsichtig. Jetzt kannst du sie hacken und im Gefrierbeutel einfrieren, auf diese Weise behalten sie ihr Aroma bis zu einem Jahr! Auch blanchiert oder feingehackt in einer Eiswürfelform und mit Wasser oder Öl übergossen, kannst du ihn portionsweise einfrieren.
- Bärlauch einlegen: Das Wildkraut lässt sich auch durch Einlegen in Öl oder Essig für einige Monate konservieren. Hacke die Blätter nach dem Waschen sowie Trocknen grob und gib sie in ein sauberes Glas. Übergieße sie dann vollständig mit hochwertigem Öl oder Essig und verschließe das Glas gut.
- Bärlauch auftauen: Gefroren kann er direkt verwendet werden. Wenn du ihn zu Butter oder Pesto weiterverarbeitet hast, kannst du diese über Nacht im Kühlschrank auftauen.
Tipp: Selbst Blütenknospen vom Bärlauch lassen sich mit Kräuteressig, Salz und Pfeffer einlegen! Nach zweiwöchiger Lagerung in einem kühlen und dunklen Raum kannst du sie wie Kapern zum Verfeinern verwenden.
Köstliche Bärlauch-Rezepte
Genieße die kurze Zeit, der Bärlauch Saison und probiere sein köstliches Aroma in verschiedenen Varianten aus. Hier sind unsere Top 5 Bärlauchrezepte:
- Risotto: Weißwein und frischer Bärlauch wecken Frühlingsgefühle und verführen dich kulinarisch!
- Linguine mit Bärlauchpesto: Ein schmackhaftes Pastagericht, was du auch außerhalb der Saison genießen kannst.
- Spargel mit Bärlauch: Zarter Spargel, saftiger Lachs und cremiger Mozzarella verschmelzen im Ofen zu einer köstlichen Einheit und werden mit frischem Bärlauch verfeinert.
- Gefüllte Putentaschen mit Bärlauch: Zaubere eine leckere Schafskäse-Bärlauch-Füllung für dein Putenschnitzel!
- Kabeljau mit Bärlauch-Nuss-Kruste: Werde mit diesem Rezept zum Küchenstar und serviere zartes Kabeljaufilet mit einer knusprigen Bärlauch-Nuss-Hülle!
- Joghurtbrötchen mit Bärlauch: Perfekt zum Frühstück oder als Snack für Zwischendurch.

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